Praxisbeispiel KomplementärTherapie

KomplementärTherapie ist «Spurensuche» im eigenen Netzwerk der Befindlichkeit: in der Lebenssituation, in Gedanken oder Gefühlen und im eigenen Handeln. Über den Körper wird der Kontakt zu sich selbst verstärkt. Es wird erfahren, wie sich Entspannung oder ausgeglichene konstruktive Spannung anfühlt. Wie kann ich mir Gutes tun? Was brauche ich und wie komme ich dazu? Das sind Themen der Therapie.

Der Körper kann in Daueranspannungen verharren, wenn Bedürfnisse gewohnheitsmässig nicht wahrgenommen werden können. Folgen sind oft: Erschöpfung, Burnout, Stress, chronische oder wiederholt auftretende Schmerzen.

Daraus können folgende Befindlichkeiten entstehen:

  • Nicht zur Ruhe kommen/Schlaflosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Mangel an Energie und Motivation
  • Körperliches Unbehagen ohne Ursache
  • Sich entfremdet fühlen von anderen

Ziel der KomplementärTherapie ist, auf das eigene Verhalten Einfluss zu nehmen. Beschwerden werden fassbar im Netzwerk verschiedener Einflüsse.  Lösungswege werden in neuen Erfahrungen gefunden und im Alltag geprüft. So werden neue Verhaltensweisen machbar.

Praxisbeispiel: Stress
Die Betreffende hat seit 2 Monaten unerklärliche Beschwerden: Auf körperlicher Ebene Schmerzen an verschiedenen Stellen, Kreislaufschwäche und plötzliches Blasswerden. Auf psychischer Ebene fühlt sie sich antriebslos, getrennt und isoliert zu anderen. Untersuche ergaben, dass es keine körperlichen Beeinträchtigungen gibt und Stress der Grund der Beschwerden ist.
Therapeutische Impulse in einer ersten Begegnung können sein:

  • Orientierung finden:
    Im Gespräch wird miteinander gesammelt, welche Bereiche das Leben der Klientin beeinflussen. Ich stelle Fragen, die in keine Richtung interpretieren oder beeinflussen, sondern zum Ziel haben, der Klientin viel Raum zu geben für ihre Erklärungen, ihre Anliegen. Es kommen viele Aspekte «auf den Tisch». Es zeigt sich kein Schwerpunkt, der Auslöser des Problems sein könnte. Ich bemerke nach einer Weile eine leichte Ermüdung. Es sind viele Themen «im Kopf», es wird schnell und viel gesprochen.
  • Embodiment: Sich im Körper verankern und auf dieser Grundlage Lösungen entwickeln.
    Ich biete der Klientin eine Fussmassage im Liegen an. Mit beruhigenden Griffen und Aktivierung von Reflexpunkten kann ich regulierenden Einfluss nehmen auf die verspannte Muskulatur und ihr Nervensystem. Jetzt verändert sich die Gesprächsqualität. Es wird langsamer und ruhiger. Wir gehen im Gespräch noch einmal in die Bereiche, die vorher angesprochen wurden. Jetzt bleibt die Aufmerksamkeit in der Arbeitssituation der Klientin hängen. Seit 1 Jahr ist sie in einer Abteilung, in der die Arbeit sehr spannend ist, aber menschlich ist es belastend. Ihre zwei Mitarbeiter sind introvertiert, kühl und keine «Teamplayer». Sie dagegen kennt sich als teamfähige Kollegin. Wenn andere von anderen Abteilungen ein Anliegen an ihre Abteilung haben, wird immer sie gefragt, oft möchten sich andere auch über ihre zwei Mitarbeiter beschweren. Diese kümmert das Arbeitsklima nicht, sie scheint die einzige zu sein, die das belastet. Sie merkt, dass sie psychisch dadurch am meisten leidet und sich zudem immer wehren muss, dass sie nicht zu viel arbeitet. Sie formuliert, dass sie «zu wenig genährt ist» an diesem Arbeitsplatz. Auch mache es sie wütend, dass auf ihr «so viel hängen bleibt». Sie habe aber auch Angst, «unbequem» zu erscheinen. Plötzlich wird klar, dass aus den vielen Themen hier am meisten Motivation da ist, etwas zu ändern. Sie spürt, was ihr nicht gut tut und was sie braucht.
  • Eine Strategie finden für das weitere Vorgehen.
    Das Anliegen der Klientin ist, «besser genährt zu sein» am Arbeitsplatz und auch grundsätzlich in ihrem Leben. Wie kommt sie zu der Selbstwirksamkeit, das zu verändern? In der KomplementärTherapie sieht sie die Möglichkeit, sich besser im Körper zu verankern. Sie empfindet das als einen Mangel. Hier möchte sie meine Hilfe. Dazu möchte sie psychotherapeutische Begleitung. Sie möchte sich mit unbewussten Gefühlen auseinandersetzen.

In der folgenden Therapie kam es zu einer Auseinandersetzung mit gewohnheitsmässigen Verspannungen und Haltungs-und Bewegungsmustern, die mit der psychischen Befindlichkeit in Verbindung standen. Hier wurde mit den Methoden AlexanderTechnik / ReflexzonenTherapie im Rahmen der KomplementärTherapie gearbeitet. Die Klientin lernte, Bewegungen und Alltagsanforderungen mit weniger Anspannung zu tun. Sie konnte sich sicherer und wohler fühlen in ihrem Körper, nahm Signale wahr und sorgte spontaner und echter für sich. Sie konnte sich besser ausdrücken und abgrenzen.
Eine gegenseitige Ergänzung waren die Impulse aus der Psychotherapie mit denen der KomplementärTherapie/AlexanderTechnik/ReflexzonenTherapie.

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Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Ich bin EMR-anerkannte Therapeutin für die Methoden AlexanderTechnik (mit eidgenössisch anerkannten Diplom als KomplementärTherapeutin) und für Fussreflexzonen-Therapie. Mit Zusatzversicherung zahlen die meisten Krankenkassen einen Beitrag (bis zu 90 %).
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